Wacom Intuos PEN Touch im TestÜber das Wacom Intuos Pen & Touch wird gesagt, dass es die perfekte Symbiose aus dem Bamboo-Modellen und den Pro-Modellen von Wacom ist. Daraus lässt sich schließen, dass die Zielgruppe dieses Tablets semi-professionelle Nutzer sind, die mit der Bamboo- bzw. mit der Fun-Reihe nicht genügend, und mit der Pro-Reihe zu viele Features bekommen. Das klingt schon einmal sehr interessant.

Wir haben uns das Wacom Intuos Pen and Touch in der Medium-Version angeschaut, und natürlich haben wir die Version mit Multi-Touch gewählt. Somit konnten wir auch wirklich alle Funktionen des Geräts testen. Schon vorab bemerkt: Profis und alle, die lieber etwas mehr Geld für mehr Features ausgeben, sollten sich vielleicht für ein Pro-Modell von Wacom entscheiden. Wir testen mit dem Blick eines nicht ganz so professionellen Nutzers, also der Zielgruppe des Wacom Intuos Pen and Touch.

Verpackung und Lieferumfang

Wie wir es ja schon von Wacom gewohnt sind, so bekamen wir auch das Wacom Intuos Pen & Touch in einer edlen und viel versprechenden Verpackung in die Hand. Der äußere Karton zeigte auf der Vorderseite wieder das Gerät und auf der Rückseite pries er die unterschiedlichen Verwendungsmethoden und Features an.

In dieser schön aufgemachten Hülle befand sich dann der etwas festere Karton mit dem Gerät, dem Stift, einem USB-Kabel, drei Ersatzminen, einer Ersatz-Lasche für den Stift, einem andersfarbigen Indikator für den Stift, die Treiber-Software und diverse Anleitungen und andere Dokumente.

Verarbeitung & Design

Wie vom Hersteller nicht anders gekannt und erwartet, so weist auch das Wacom Intuos Pen & Touch einen edlen Stil auf. Die Verarbeitung ist erstklassig, griffig und fest. Das heißt, es wackelt nichts und alles ist so wie es sein soll. Ein sicheres und störungsfreies Arbeiten ist damit schon von der Hardware aus gegeben.

Das Design war für uns überraschend neu und nicht vergleichbar mit der Pro-Reihe. Vielmehr wurde hier der Fokus auf eine helle Oberfläche gelegt. Das sonst dominierende Schwarz kommt hier nur an den Konturen zum Einsatz. Der Stift ist ebenfalls mit Silber und mit Schwarz gestaltet. Akzente setzen dabei die Stift-Lasche am Tablet und der Indikator – beide in Blau.

Installation

Unter diesem Punkt möchten wir vor allem darauf hinweisen, dass das Wacom Intuos Pen and Touch kein Wireless-Kit inklusive hat. Um das Tablet also für den kabellosen Gebrauch einzurichten, muss das entsprechende Zubehör extra erworben werden.

Die Installation im Hinblick auf die Software ist denkbar einfach. Zuerst haben wir das Gerät per USB-Kabel an den Rechner angeschlossen und anschließend die Treiber installiert. Neben der beigelegten CD kann auch die Internetseite von Wacom als Quelle für die Treiber dienen. Wer sich schon ein bisschen mit Wacom Tablets und der Treibersoftware auskennt, der kann gleich nach der Installation die ersten Justierungen in den Features vornehmen.

Ausstattung und Funktionen

Fangen wir mit dem Stift an: Dieser lässt sich recht gut halten und ist – wie die Produktreihe selbst – zumindest beim Blick auf das Gewicht ein Hybrid aus der Bamboo / Fun- und der Pro-Reihe. Er lässt sich gut greifen und die beiden Knöpfe sind auch während des Zeichenprozesses erreichbar. Am Ende des Stifts, wie immer: Die Radierfunktion.

Außerdem verfügt das Tablet selbst auch wieder über vier Tasten, die frei belegbar sind. Das führt zu einem besseren Workflow. Neben der Ausführung von Befehlen kann es sich auch lohnen, diese Keys mit Menüs zu belegen.

Ergonomie & Bedienkomfort

Durch den gut zu greifenden und weder zu leichten noch zu schweren Stift ist die Nutzung des Wacom Intuos Pen & Touch sehr angenehm. Wer von einer rauen Oberfläche zu der glatten Oberfläche dieses Geräts wechselt, der muss sich vielleicht etwas im Zaum halten, was Schnelligkeit und Druck angeht. Aber die Umgewöhnung haben wir als recht einfach empfunden.

Das Tablet selbst rutscht nicht hin und her. Es ist zudem leicht zum Nutzer hin geneigt, was die Auflage von Hand und gegebenenfalls dem Unterarm sehr angenehm und ergonomisch macht. Nur bei der Belegung der Tasten – egal ob Links- oder Rechtshänder – muss man Prioritäten setzen, da zwei links und zwei rechts angebracht sind.

Präzision

Wie gesagt: Für jene, die raue Zeichenflächen gewöhnt sind, bedarf es ein wenig Eingewöhnung. Aber dann sollte die Nutzung des Wacom Intuos Pen & Touch kein Problem sein. Die präzise Handhabung lässt sich, dank der Treiber und den Einstellungen, welche in den einzelnen Programmen möglich sind, justieren.

Die 1024 Druckstufen sind auf jeden Fall ein guter Anfang für die Vereinfachung des Workflows, zumindest was Pinselstärken, Deckungsintensitäten und andere damit verbundene Einstellungen betrifft. Ansonsten ist das Gerät in seinen Grundfunktionen und auch bei den Multi-Touch-Befehlen sehr präzise. Mit den Fingern zoomen, rotieren und weitere Spielereien waren kein Problem.

Kleine Tipps

Wie bei jedem neuen Tablet gilt auch hier, dass die Einstellungen individuell und auf den persönlichen Anspruch hin genutzt werden müssen. Egal ob Keys, Stiftknöpfe, Druckintensität oder andere Features – jeder muss das Tablet so einstellen, wie es ihm zu Gute kommt. Nur dann kann das Arbeiten schneller, flüssiger und erfolgreicher gestaltet werden.

Ein weiterer und vor allem auf das Wacom Intuos Pen & Touch bezogene Tipp: Die Keys am Tablet sollten auf der Seite der freien Hand häufig verwendete Befehle enthalten und auf der Seite der Zeichenhand eher jene Befehle, die selten benötigt werden, vielleicht aber schwer durch Menüs oder nur durch viele Klicks erreichbar sind.

Vorteile

+ Edles Design, welches die Semi-Professionalität widerspiegelt
+ Austauschbare Indikatoren für die Verwendung mehrerer Stifte
+ 1024 Druckstufen für individuelle Pinselnutzung
+ Kabellose Nutzung ist möglich
+ Frei belegbare Keys am Tablet
+ Multi-Touch für die Nutzung als Pad

Nachteile

– Die Tasten sind nicht auf einer Seite des Tablets
– Kein Stifthalter, nur die Lasche am Tablet

Fazit

Jedes Gerät hat seine Vor- und Nachteile, so auch das Intuos Pen and Touch von Wacom. Nur überwiegen wieder einmal die Vorteile. Denn auch wenn kein Stifthalter dabei ist, so kann man entweder die Lasche nutzen, welche sich übrigens sehr gut an der oberen Kante anstatt an der Seite macht, oder den Stift einfach so ablegen, dass er nicht wegrollt.

Die Lösung für die Keys haben wir bereits aufgezeigt: Nach Priorität belegen und ansonsten die Möglichkeiten des Stiftes vollständig ausnutzen. Natürlich kommt dies dann noch lange nicht der Pro-Reihe mit acht Tasten und 2048 Druckstufen nahe, aber wir haben das Wacom Intuos Pen & Touch ja unter dem Kritikpunkt der semi-professionellen Nutzung getestet. Und daher vergeben wir auch für dieses Gerät die Bestnote 5/5.


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